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Obgleich auch ich der Kürze wegen in der Ueberschrift die Bezeichnung „Beschäftigungsneuralgie" gebraucht habe, betone ich doch, dass meiner Erfahrung nach für einige Fälle auch noch andere ätiologische Momente (Trauma, vielleicht Erkältung) für das Zustandekommen des Symptomencomplexes verantwortlich zu machen sind. Dafür scheint mir die wenn auch selten beobachtete Doppelseitigkeit der Läsion zu sprechen und das Vorkommen derselben an der linken Seite, auch bei Personen, welche weder Linkshänder waren, noch den linken Arm besonders angestrengt hatten.

Immerhin nimmt die Ueberanstrengung der rechtsseitigen Hand- und Fingerstreckmusculatur unter den ätiologischen Momenten die erste Stelle ein, wie sie ja auch in zwei Fällen linksseitigen Bestehens der neuralgischen Affection von den Leidenden selbst auf Ueberanstrengung gerade des linken Armes znrückgeführt wurde.

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II. Referate.

Anatomie.

1) Su un nuovo reperto nel nucleo delle cellule nervose, pel dott. Luigi Roncoroni. (Archivio di psichiatria etc. Vol. XVI.)

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R. behandelte Gehirnschnitte nach folgender Methode: Härtung in Müller'scher Flüssigkeit, Alkohol oder Osmium-Kalium bichromicum-Lösung; Celloidin-, oder besser Paraffineinbettung; die Schnitte dürfen nicht dicker als 3-4 u sein; Färbung der Schnitte mit basischen Anilinfarben, am besten in 30 Theilen gesättigter, wässriger Methylenblaulösung, 20 Theilen 5-wässriger Boraxlösung und 30 Theilen destillirten Wassers; man färbt 20 Minuten lang, oder über der Flamme, bis Dampfwolken aufsteigen; Abspülen in Wasser, Entfärben in Alkohol absol. 90,0, Anilinöl 10,0, und zwar in 5 ccm dieser Mischung, zu denen man 1 Tropfen einer gesättigten alkoholischen Eosinlösung hinzusetzt; die Entfärbung geht rasch vor sich; es empfiehlt sich, die Schnitte, bevor sie vollständig entfärbt sind, mit Alkohol absol. und Xylol zu behandeln und die Entfärbung dann in absol. Alkohol zu beenden. Kernkörperchen und Cromatin der Ganglienzellen erscheinen intensiv, der grösste Theil des Zellprotoplasmas und die Protoplasmafortsätze schwach blau gefärbt; das Eosin tingirt die Protoplasma fortsätze der Purkinje'schen Zellen. Bei Betrachtung der Präparate mit homogener Immersion sah nun R. in einem Theil der Kerne der Ganglienzellen, besonders in den Pyramidenzellen mittlerer Grösse, eine feine, scharf conturirte, intensiv blau gefärbte Linie, die in gerader Richtung von einem Pol des Kernes zum andern zog, einige Male auch leicht geschlängelt, zweifach oder dreifach getheilt erschien oder sich nach Art einer Spirale um den Kern herumwand. Dieselbe Linie fand sich auch in den Kernen der Ganglienzellen des Rückenmarkes; sehr selten und wenig ausgeprägt war sie in den Kernen der Purkinje' schen Zellen, sie fehlte vollständig in den Gliakernen und in anderen Geweben des Körpers, z. B. Leber und Niere. Dagegen war sie im normalen wie im pathologischen Gehirn (Paralyse, Demenz) in allen Regionen desselben nachweisbar, ebenso auch im Gehirn verschiedener Thiere (Kaninchen, Hund und Kalb). — Bezüglich der Deutung seines Befundes enthält sich R. jeder bestimmten Aeusserung; vielleicht könne es sich, so meint er, um Cromatingebilde oder um specifische Krystallbildungen innerhalb des Kernes handeln. Ferner beobachtete R., dass bei der gleichen Färbungsmethode

in einem Theil der Ganglienzellen ein kleiner, scharf umgrenzter, in der Regel in der Nähe des Kernes gelegener Bezirk des Protoplasmas sich mit Eosin, anstatt, wie der übrige Theil des Protoplasmas, mit Methylenblau färbte; häufig waren es ganze Zellengruppen, welche sich durch diese doppelte Reaction des Protoplasmas auszeichneten; dieselbe deute mit Wahrscheinlichkeit auf eine specifische Function dieser Zellen hin. Die Resultate R.'s erscheinen einer Nachprüfung sehr bedürftig. Eine Tafel mit allzu schematisch gerathenen Abbildungen ist der Arbeit beigegeben. Ziertmann (Leubus).

2) Di alcune particolarità di struttura dei centri nervosi osservate con l'uso dell' aldeide acetica nell' applicazione del metodo Golgi. Von Dr. G. Vassale und Dr. A. Donaggio. (Rivista speriment. di Freniatria. Vol. XXI.)

Die Verff. bedienen sich einer neuen Härtungs- und Fixirungsflüssigkeit: 5 Theile ganz conzentrirten Acetaldehyds auf 100 Theile einer wässrigen, 3-4-Kali bichromicum-Lösung. Die einzulegenden Stücke von Gehirn- oder Rückenmarksubstanz dürfen höchstens 1 cm im Durchmesser haben und müssen 15-20 Tage in der Mischung verweilen. Sobald letztere eine dunkle Farbe annimmt, muss sie erneuert werden. Das weitere Verfahren ist das von Golgi für die Silberfärbung angegebene; vielleicht beruhen die Deutlichkeit und Klarheit der auf diese Weise gewonnenen mikroskopischen Bilder auf der stark reducirenden Eigenthümlichkeit des Acetaldehyds.

Mittelst dieses Verfahrens beobachteten V. und D. in der Neuroglia ausser den bekannten typischen Zellen derselben sehr häufig Zellen mit zahlreichen kurzen Fortsätzen, welche sich wiederholt spalten, so dass jeder Fortsatz das Aussehen eines mit äusserst feinen, dichten und complicirten Verzweigungen behafteten Stammes erhält. Diese bisher noch nicht beschriebenen Zellen erinnern an eine von Berkley in der Hypophysis beobachtete Zellform; sie gehören ohne Zweifel der Neuroglia an, wie ihre Beziehung zu den Blutgefässen beweist. Bei den Nervenzellen erscheinen die von den Protoplasmafortsätzen ausgehenden Appendices unter Anwendung dieser Methode zarter und länger und haben das Aussehen echter Fibrillen. Längs eines jeden Protoplasmafortsatzes bemerkt man ganze Haufen solcher Fibrillen, welche man sowohl für Neuroglia- wie für Axencylinderverzweigungen halten könnte, welche sich an die Protoplasmafortsätze anlegen. In Präparaten von Hühnern beobachtete man, dass feine Zweige von Axencylindern sich an den Protoplasmafortsätzen mehr oder weniger entfernt gelegener Nervenzellen inserirten, indem sie die obengenannten fibrillären Appendices bilden. Oft fand diese Insertion mittelst Aufgabelung statt. Diese Beobachtung dürfte, wenn weitere Untersuchungen sie bestätigen, der alten Continuitätstheorie gegenüber der heutigen Lehre von dem Contact der Nervenverbindungen wieder zu ihrem Recht verhelfen. Bresler (Freiburg i. Schl.).

3) Sul peso del cranio e della mandibola nei normali, nei pazzi e nei delinquenti, pel dott. R. Gurrieri. (Archivio di psichiatria etc. Vol. XVI.) Auf Grund vergleichender Gewichtsbestimmungen an Schädeln von Normalen, Geisteskranken und Verbrechern gelangt G. zn folgenden Schlüssen:

1. Das Gewicht des normalen Schädels ist niedriger als das Gewicht des Schädels Geisteskranker, letzteres niedriger als das Gewicht des Verbrecherschädels. 2. Das gleiche Gesetz, nur in noch ausgeprägterer Weise, gilt auch bezüglich des Unterkiefers. Ziertmann (Leubus).

Experimentelle Physiologie.

4) Ueber die physiologische Bedeutung der Schleifenschicht im Gehirn für die Sensibilitätsleitung, von Dr. W. Bogatschow.

St. Petersburg. 1895. Russisch.)

(Dissertation.

Die Arbeit beginnt mit einer Zusammenstellung der Casuistik, welche auf Affection der Schleifenschicht Bezug hat und aus welcher mit ziemlicher Sicherheit das Vorhandensein sensibler Leitung durch die Schleife gefolgert werden kann. Doch diese Casuistik lehrt zugleich, dass die Schleifenschicht in allen ihren Abtheilungen sowohl aufsteigende, als absteigende Degenerationen erleidet, dass also in ihr ausser centripetalen auch centrifugale Fasersysteme verlaufen. Verf. unternahm es nun (im Laboratorium von Prof. v. Bechterew) auf experimentellem Wege festzustellen, welche Gebiete der Schleifenschicht für die Leitung sensibler Reize in Detracht kommen. Seine Versuche wurden vorzüglich an Hunden, z. Th. auch an Kaninchen angestellt und bestanden in Durchschneidung des verlängerten Marks oberhalb des Calamus scriptorius. Die Durchschneidung geschah von der Mittellinie der Rautengrube aus nach rechts oder links und wurde mit einem feinen Messer ausgeführt, welches in einigen Versuchen bis zur dorsalen Fläche der unteren Oliven vordrang, in anderen bis zur dorsalen Fläche der Pyrami len. An den operirten Thieren wurde das Verhalten der Sensibilität für Tast- und Schmerzreize geprüft, auch der Muskelsinn; dann wurden sie getödtet (oder gingen von selbst in Folge der Operation zu Grunde), und der Gehirnstamm in Schnitte zerlegt an welchen die mikroskopische Untersuchung die Localität und Grenzen des durchtrennten Gebietes feststellte.

Die Ergebnisse der geschilderten Untersuchungen bestanden in Folgendem: Wenn die Durchschneidung des verlängerten Marks nur bis zur dorsalen Fläche der unteren Oliven ging, wobei das äussere und mediale Feld der formatio reticularis durchtrennt war, blieb die Sensibilität der operirten Thiere intact. Dagegen bewirkte Durchschneidung des verlängerten Marks bis zur dorsalen Fläche der Pyramiden, wobei die laterale Abtheilung der Zwischenolivenschicht und die Fasern zwischen Pyramide und unterer Olive zerstört wurden, an der contralateralen Körperhälfte Verlust des Muskelsinns. In solchen Fällen, wo die Durchschneidung die Zwischenolivenschicht betraf, ohne die Olive selbst zu berühren, wurde Verlust des Muskelgefühls an beiden Seiten des Körpers beobachtet.

Verf. bemerkte, dass bei einigen der operirten Thiere die durch die Operation erzeugte Analgesie bald wieder verschwand, obgleich durch die mikroskopische Untersuchung vollständige Durchschneidung der betreffenden Fasern in der gegenüberliegenden Hälfte des verlängerten Marks nachgewiesen werden konnte.

Pathologische Anatomie.

P. Rosenbach.

5) Degenerations consequent on experimental lesions of the cerebellum, von J. S. Risien Russell. (Philosoph. Transactions of the Royal Society. 1895. p. 633).

Verf. untersuchte mit der Marchi'schen Methode die Degenerationen, welche sich nach Abtragung eines Kleinhirnseitenlappens oder des Kleinhirnmittellappens in dem stehengebliebenen Rest des Kleinhirns und in den Kleinhirnstielen geltend machen. Zunächst constatirte er, dass nach Exstirpation eines Kleinhirnseitenlappens stets in der anderen unversehrten Kleinhirnhälfte degenerirte Fasern zu finden sind, deren trophisches Centrum somit in den exstirpirten Theilen gelegen haben muss.

Auch in dem Pedunculus superior cerebelli der der Operation gegenüberliegenden Seite waren stets degenerirte (Commissuren-) Fasern nachweisbar.

Viel intensiver aber traten die Degenerationen in den der operirten Seite entsprechenden Kleinhirnstielen auf, und zwar vertheilen sie sich dort folgendermaassen:

In dem oberen Kleinhirnstiel liegen die degenerirten Fasern zunächst in dichten Massen bei einander und nehmen fast den ganzen Raum des Stiels ein; an der Stelle, wo die Kreuzung der oberen Kleinhirnstiele statthat, treten sie auf die entgegengesetzte Seite, vertheilen sich aber hier mehr und mehr bis an die Gegend des Oculomotoriusursprungs und des Nucleus ruber. Letzteren durchsetzen sie grösstentheils und verlaufen nach dem Thalamus opticus zu, wo sie verschwinden. Zur Grosshirnrinde verlaufende degenerirte Fasern wurden niemals auch nur vereinzelt gefunden.

Der obere Kleinhirnstiel der entgegengesetzten Seite enthält, wie oben bereits angedeutet, ebenfalls stets degenerirte Fasern, und zwar nehmen diese hier gerade denjenigen Platz ein, welcher auf der gleichnamigen Seite verhältnissmässig wenig degenerirt gefunden worden war. In der Gegend der hinteren Vierhügel vermischen sich diese Fasern mit den von der anderen Seite kommenden degenerirten Fasern und sind daher in ihrem weiteren Verlaufe nicht zu verfolgen.

Der mittlere Kleinhirnstiel wurde nur auf der der Operation entsprechenden Seite degenerirt gefunden; allerdings in sehr bedeutendem Maasse. Auf Transversalschnitten durch den Pons erscheinen diese degenerirten Fasern, welche hier die oberflächliche Schicht der Transversalfasern dieses Organs bilden, wie ein breites schwarzes Band. Das letztere spaltet sich nach einiger Zeit in zwei ungleiche Hälften, welche die Pyramiden gabelförmig zwischen sich fassen und auch einzelne Fasern den Pyramidenfasern beigesellen. Die meisten degenerirten Fasern des mittleren Kleinhirnstiels enden aber in der grauen Substanz der Brücke, und zwar grösstentheils auf der der Operation gegenüberliegenden Seite.

Ebenso wie der obere und der mittlere zeigt auch der untere Kleinhirnstiel sehr starke Degenerationen. Die Bündel nehmen zunächst fast das ganze Gebiet der Corpora restiformia ein, vertheilen sich aber bald mehr und mehr, treten theils in die graue Substanz ein, theils rücken sie ventralwärts in die lateralen Partien der Medulla, wo sie im Nucleus lateralis fast alle ihr Ende finden. Im Rückenmarke sind nur noch ganz vereinzelte degenerirte Fasern in den peripherischen Theilen der antero-lateralen Partie zu finden und auch diese nur im Halsmarke. Im Brust- oder gar im Lendenmarke wurden degenerirte Partien nicht mehr beobachtet.

Nach Exstirpation des Kleinhirn mittellappens wurden Degenerationen stets in den Kleinhirnstielen beider Seiten gefunden. Sie traten hier folgendermaassen in Erscheinung:

In den oberen Kleinhirnstielen zeigen sich dieselben Fasern degenerirt, welche wir nach Abtragung eines Kleinhirnseitenlappens degenerirt fanden. Sie kreuzen sich, wie jene, in der Gegend des Corpus quadrigem. poster. und enden im Nucleus ruber. Auch die Fasern der mittleren und unteren Kleinhirnstiele degeneriren nach Abtragung des Kleinhirnmittellappens etwa in derselben Ausdehnung und in denselben Grenzen wie nach Abtragung der Kleinhirnseitenlappen.

W. Cohnstein (Berlin).

6) Ueber die topographische Vertheilung der endoneuralen Wucherungen in den peripherischen Nerven des Menschen, von M. Howald. (Virchow's Archiv. Bd. CXLI.)

Die Untersuchungen des Verf.'s schliessen sich an die den gleichen Gegenstand behandelnden Arbeiten von Weiss, Ott (Ref. Neurol. Centralbl. 1894. S. 478 u. 479) u. A. an und sollen feststellen, ob die vielfach beschriebenen endoneuralen Wuche

rungen in ihrer topographischen Vertheilung im Verlaufe der peripheren Nerven irgend welche Regelmässigkeit zeigen, durch die vielleicht ein Hinweis auf ihre ätiologische oder pathologisch-anatomische Bedeutung gegeben wird. Verf. untersuchte zu dem Zwecke die Nerven eines mit einer grossen Struma behaftet gewesenen Cretins und zum Vergleiche die eines gesunden Individuums. Das Ergebniss der sehr eingehenden Untersuchungen war indess insofern ein negatives, als irgend eine Constanz in der Vertheilung der endoneuralen Herde sich nicht feststellen liess. Das Vorkommen derselben erwies sich vielmehr als ein durchaus regelloses, ihre Zahl war übrigens in den Nerven des gesunden Individuums grösser als bei dem Cretin eine weitere Bestätigung dafür, dass die Herde in keinem ätiologischen Zusammenhange mit der Struma stehen. Am meisten Wahrscheinlichkeit hat nach den Beobachtungen des Verf.'s noch die Theorie von Renaut, dass nämlich diese Herde gleichsam ein Schutzpolster für die Nerven darstellen, indem sie besonders zahlreich an solchen Stellen sich finden, an welchen die Nerven leicht der Zerrung oder einem gewissen Drucke ausgesetzt sind.

Verf. erwähnt noch die zufällige Beobachtung des seltenen Vorkommens eines Vater-Pacini'schen Körperchens in dem vom Perineurium umgebenen Nervenbündel selbst. Im Epineurium der peripheren Nerven findet man dieselben bekanntlich häufig. Lilienfeld (Gr.-Lichterfelde).

Pathologie des Nervensystems.

7) Ueber die willkürliche Erweiterung der Pupille, von Prof. W. v. Bechterew. (Deutsche Zeitschrift für Nervenheilkunde. 1895. VII.)

Eine 37 jährige Frau leidet an Nervenschwäche, Herzpalpitationen, Schmerzen über dem rechten Auge und rechtsseitigem Nasenpolyp. Ausserdem ist sie im Stande, die rechte Pupille willkürlich zu erweitern. Diese Erscheinung tritt stets selbständig nach das Auge ermüdender Arbeit, sowie 3 Tage vor der Menstruation auf, nimmt allmählig zu und erreicht an dem Tage, an welchem die Menses beginnen, das Maximum. Ein auf das rechte Auge gerichteter Impuls genügt, die Erscheinung eintreten zu lassen; die rechte Pupille ist dann 2 bis 3 Mal so weit, als die linke; durch einige Blinzbewegungen geht die Erweiterung wieder auf die Norm zurück. Zugleich mit der Ausdehnung tritt ein Gefühl auf, als ob das Auge aus seiner Höhle hervortrete, dabei schwache Schmerzempfindungen üher dem rechten Auge, in der betr. Schläfe und in der Nasenhöhle. Reaction auf Licht, Accommodation und Schmerz beiderseits erhalten. Temperaturerhöhung und Röthung des Gesichts wurde nicht beobachtet.

Die durch centrale Erregungen bedingte Erweiterung der Pupillen kann durch directen Einfluss auf den dilatator pupillae zu Stande kommen, indem dann von der Hirnrinde aus der spinale Weg nebst dem Halssympathicus und der cerebrale Weg nebst dem Trigeminus gewählt werden kann. Ausserdem kann sie durch hemmenden Einfluss auf das pupillen verengende, in den Oculomotoriuskernen gelegene Centrum bewirkt werden. Da auch schmerzhafte Reizungen der Körperoberfläche einen solchen hemmenden Einfluss ausüben können, so ist es wahrscheinlich, dass den Schmerzvorstellungen und allen damit associirten, psychischen Zuständen die gleiche Eigenschaft zukommt. Hier ging die accommodative Thätigkeit an beiden Augen gleichmässig vor sich, ferner war die beim Fernsehen beobachtete Pupillenerweiterung im Vergleich zu der durch Willensanstrengungen bedingten nur ganz gering. Es scheinen also durch willkürliche Willensanstrengungen nur die sympathischen, pupillenerweiternden Nervenfasern in einen activen Zustand versetzt werden zu könneu. Die bei der Menstruation auftretende Erscheinung ist ein als abnorm erhöhter Erregungszustand der sympathischen zum rechten Auge gehenden Nervenfasern aufzufassen.

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